Gemeinsame Rettung von „Unser DINgg“ – GRÜNE, LINKE und PARTEI stellen erfolgreichen Antrag 2. April 20243. Mai 2024 In einer überfraktionell einstimmigen Entscheidung ist es in der zurückliegenden Ratssitzung gelungen, die Präventionskette in Dinslaken (Angebote für Kinder, Jugendliche und ihre Familien entlang des Aufwachsens) auf eine sichere Basis zu stellen und die koordinierenden Stellen zu verstetigen. Ausgangspunkt war ein gemeinsamer Antrag von GRÜNEN, Die LINKE und Die PARTEI. Die Jugendhilfeausschuss-Vorsitzende Annette Berger erklärt dazu: “Wir freuen uns, dass alle Fraktionen die Bedeutung gesehen und den Antrag unterstützt haben. Sehr gute Vorarbeit hat das Engagement der Steuerungsgruppe geleistet, die in einem „Brandbrief“ an Bürgermeisterin und Landrat bereits im Februar auf den Missstand hingewiesen hatte. Gleichzeitig bleibt es unverständlich, warum die Verwaltung hier der Politik nicht rechtzeitig eine entsprechende Vorlage zur Entscheidung präsentiert hat. So mussten zwei Mitarbeiterinnen bis zur letzten Minute um ihre Stellen fürchten.“ Bereits seit 2006 ist Dinslaken engagiert, die vielfältigen Angebote für Kinder, Jugendliche und ihre Familien deutlicher sichtbar zu machen und insbesondere denjenigen den Zugang zu ermöglichen, die den Weg zu den Angeboten nicht so leicht finden. Bis heute ist viel passiert, rekapituliert Berger: “Dinslaken hat an allen Landesförderprogrammen teilgenommen und dadurch viele Angebote verwirklichen können. Durch die erfolgreiche Koordination und die engagierte, trägerübergreifende Zusammenarbeit konnten die Angebotslandschaft weiterentwickelt, Kräfte gebündelt, Doppelstrukturen vermieden und bestehende Bedarfe ausgemacht werden. Dies schien jetzt durch die Befristung der koordinierenden Stelle in der Sozial- und Jugendhilfeplanung bei der Stadt gefährdet. Damit einhergehend drohte die Rückzahlung von Fördermitteln in Höhe von über 40.000 €.” Begonnen wurde in Dinslaken mit dem ersten Baustein der Präventionskette – den Frühen Hilfen. Mittlerweile gibt es ein Familienbüro, das Familien einlädt, in Kontakt mit anderen Eltern zu kommen, Kursangebote wahrzunehmen und sich beraten zu lassen. Hier sind die freien Träger mit ihren Angeboten vertreten und die Familien werden bis zum Kitabeginn begleitet. Über das derzeitige Förderprogramm „kinderstark-NRW schafft Chancen“ wird die Klaraschule bei der Entwicklung zum Familiengrundschulzentrum unterstützt, ebenso wie der Lotsendienst im St.-Vinzenz-Hospital, der die Eltern direkt nach der Entbindung berät und unterstützt. Kathrin Stremplowski-Hagedorn, Jugend-, Sozial- und Schulpolitische Sprecherin der Fraktion Die PARTEI Dinslaken führt aus: “Prävention ist auf den verschiedensten Ebenen unabdingbar, um nachhaltig Chancengleichheit zu ermöglichen. Aus diesem Grund freue ich mich sehr, dass unser gemeinsamer Antrag die Weichen stellt, dass auch in Zukunft eine Basis für eine offene, integrative und soziale Teilhabe geschaffen ist. Dass die Zustimmung im Rat fraktionsübergreifend war, ist längst keine Selbstverständlichkeit mehr und setzt ein deutliches Signal in die richtige Richtung. Bleiben wir dran.” Auch der jugendpolitische Sprecher der Fraktion Die Linke im Rat der Stadt Dinslaken Christian Rösen begrüßt die gemeinsame Initiative zur Weiterführung der Koordinierungsstelle Unser DINgg: „In Zeiten besorgniserregender Anstiege von chronischen und psychischen Erkrankungen im Kinder- und Jugendalter ist der Erhalt der auch gesundheitlich hoch relevanten Präventionskette in Dinslaken unverzichtbar. Gesundes Aufwachsen darf niemals Ansatzpunkt von Sparmaßnahmen sein.” Fraktionsvorsitzender Niklas Graf ergänzt: ”Es liegt auf der Hand, dass dies alles nur durch ein gemeinsames trägerübergreifendes Engagement und eine gut ausgestattete Jugendhilfeplanung und Koordination gelingen kann. Letztendlich ist das Ziel auch, durch gut abgestimmte Angebote perspektivisch das Haushaltsdefizit zu senken. Noch vor wenigen Wochen sah es so aus, als würden wir “Unser DINgg” verlieren. Wir danken daher allen, die diese Entscheidung in Politik und Verwaltung nun herbeigeführt haben. Die Unterstützung von Lohberger Eltern bei den Bildungsübergängen, die Entwicklung inklusiver Sportangebote an Grundschulen, die Einrichtung eines Jugendfonds im Rahmen der Demokratieförderung, Multiplikator*innenschulungen im Bereich Extremismus- und Gewaltprävention, einer Fokusgruppe zwischen Kinderärzt*innen und Schulen zur Verbesserung der Zusammenarbeit, Bewegungsförderangebote an Grundschulen sind allesamt Angebote, die im Rahmen der Präventionskette entwickelt wurden. Wir können sehr zufrieden sein, dass diese gute Arbeit nun fortgesetzt werden kann.”