Die Diskussionen und Entwicklungen zu dem stark kritisierten Großprojekt B8n reißen nicht ab. Nun gibt es einen weiteren Beitrag welcher sich konstruktiv an an alle politisch-beteiligten in Dinslaken und Voerde wendet.
Diesen offenen Brief von Hans-Peter Bergmann, einem Mitglied im Rat der Stadt Voerde, möchten wir euch nun im Folgenden unkommentiert in Auszügen zur Verfügung stellen.
„Appell: Nur ein offener konstruktiver Dialog zwischen den Städten Dinslaken und Voerde zum Thema „Ausbau B8(alt) nebst Nebenstrecken“ wird überhaupt etwas Positives für unsere Region bewirken können!
Sehr geehrte Damen und Herren,
entschuldigen Sie bitte, dass ich Sie mit diesem Schreiben penetriere aber es ist mir äußerst wichtig und daher würde ich mich sehr darüber freuen wenn Sie folgenden Text zumindest bis zum Ende lesen und entsprechend in Ihren Gremien und Verantwortungsbereichen weiterleiten. Besten Dank!
Ich erhoffe mir hiermit eine rege und vor allem konstruktive Diskussion auslösen zu können, in der man dogmatische Begriffe wie „Vogel- Strauß- Politik“ oder „Kirchturmdenken“ ganz schnell an die Seite legt und nach allen erdenklichen umsetzbaren Alternativen sucht, die die gesamte Region und damit auch die Menschen in unseren Städten verkehrspolitisch nachhaltig entlasten. Nur so wird es überhaupt erst möglich sein mittelfristig etwas Positives zu bewirken.
Ich unterstütze somit auch ausdrücklich den von Herrn Limke angestoßenen „Schulterschluss“ beider Kommunen! Bevor es allerdings dazu kommen kann sollte ganz schnell ein „Runder Tisch“ mit Vertretern aller politischen Kräfte und den Verwaltungen der Städte Dinslaken und Voerde installiert werden. Fachleute aus dem Bereich Verkehrsplanung könnten diesen Kreis unterstützen. Wir brauchen ein gemeinsames Konzept! Die Zeit drängt, denn in Berlin wird sehr bald eine Entscheidung getroffen werden müssen!
Im Folgenden möchte ich hier nicht mehr detailliert auf die besonders prekäre Situation der Stadt Voerde eingehen, die bei einer Umsetzung einer „neuen Trasse“ entstehen würde, denn dies wurde in den letzten Wochen in den Medien, zumindest auszugweise, sicherlich eindrucksvoll dargestellt. […]
Neben den allgemeinen zusätzlichen Belastungen der Umwelt, die sich im Verlauf einer neuen Trasse ergeben würden, wäre z.B. der Stadtteil Möllen (mein Wahlbezirk) besonders hart betroffen. Auch der an der Ortschaft angrenzende Wohnungswald, der als qualitativ sehr hochwertiges Naherholungsgebiet für beide Städte dient, würde faktisch an Qualität (Abholzung und Verlärmung) verlieren und die heutige Attraktivität für hunderte Menschen, die dieses besondere Refugium täglich nutzen weitgehend verlieren. Die letzten Wochen haben zudem eindrucksvoll gezeigt, was geschieht wenn Extremunwetter auf versiegelte Flächen trifft. Allein auch aus diesem Grund darf es keine weiteren, aus meiner Sicht unnötigen Versiegelungen unserer Landschaft durch einen antiquierten „Trassenneubau“ geben, sondern man sollte den Focus auf die Optimierung vorhandener Straßen legen und gemeinsam dafür kämpfen, dass überhaupt Bundes- bzw. Landesmittel in unsere Region fließen!
Nach meiner Auffassung gibt es hierzu auch einige Lösungsansetze, die man zumindest durchleuchten sollte bevor es wieder einmal gar keine Verbesserungen geben wird! Das eigentliche Verkehrsproblem, woraus sich diese nicht mehr zeitgemäßen Pläne ergeben haben, liegt eindeutig nicht auf Voerder Stadtgebiet, sondern hauptsächlich im Bereich der Stadt Dinslaken! Denn in Voerde läuft, auch in sogenannten „Stoßzeiten“, sowohl auf der „alten bestehenden B8“, der Dinslakener Str. bzw. „K17“ (Hauptversorgung für Voerde Mitte und Möllen), als auch auf der Frankfurter Straße (L396) der Verkehr zu jeder Tageszeit recht flüssig. Neben den Pendlerströmen aus der Nachbarschaft sind es vor allem Dinslakener Bürger, die die B8 zur Überbrückung in und aus den verschiedenen eigenen Stadtteilen bzw. für weitere Fernziele nutzen. Ein alternativer Trassenneubau würde hierbei absolut keine Entlastung bieten, sondern zusätzliche Einwohner der Region direkt oder indirekt belasten!
Anmerkung: Dies kommt auch in der Projektbeschreibung mehr als deutlich zum Ausdruck! Dort heißt es: Zusätzliche Belastung durch Verkehrslärm für 8970 Einwohner, Entlastung für 5100 Einwohner (Projekt insgesamt). Das eigentliche Verkehrschaos entsteht jeden Tag im Übrigen nicht (nur) auf der B8, sondern innerstädtisch im Bereich der Hauptkreuzung Wilhelm-Lantermann/Hans-Böckler/Karl-Heinz-Kingen/Hünxer Straße und den daran tangieren Straßen. Es entsteht für den „nachdenklichen“ Verkehrsteilnehmer sogar manchmal der Eindruck, dass man schon an der B8 versucht durch verlängerte Ampelphasen einen Kollaps in diese Richtung (sprich Innenstadt) zu verhindern. Die „Einkaufsstadt Dinslaken“ lebt auch von Kunden aus der Umgebung, aber hat sich, zumindest scheinbar, nie wirklich Gedanken darüber gemacht, die Verkehrsströme innerhalb der Innenstadt und der B8 zu optimieren, obwohl es sicherlich einige Möglichkeiten gibt. Eine Optimierung der alten B8, unter Einbeziehung der vorhandenen weiteren Trassen, wäre im Übrigen viel günstiger und schneller umzusetzen als ein völlig sinnloser Trassenneubau (s.o.)!
Optimierungsmöglichkeiten und Hinweise hinsichtlich der bestehenden Tangenten:
[…]“
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