L4n-Planung erinnert an B8n-Desaster 22. November 2018 Im Landesstraßenbedarfsplan von 2008 war zum ersten Mal eine Neubaumaßnahme „L4n“ vorgesehen. Damals noch ohne Abschluss des Linienbestimmungsverfahrens. Nun kommt die Frage einer neuen Straße, welche durch die Baggerseen verlaufen solle, wieder auf den Tisch. Nach knapp einem Jahrzehnt ohne konkrete Behandlung steht die Thematik in Dinslaken wieder im Fokus, weil der RVR vom Land verpflichtet worden ist, die konkrete Planung für die Gebietsentwicklung voranzutreiben. Anwohner*innen befürchten vor allem ein erhöhtes Verkehrsaufkommen von täglich bis zu 10.500 Fahrzeugen. Die zu erwartenden Mehrbelastungen durch die Zunahme von Schwerlastverkehr, Stickstoff- und Kohlenstoffdioxid-Emissionen, sowie der Luftbelastung durch Rußpartikel, Lärm und der Entwertung der Grundstücke erhitzen dabei die Gemüter. Begründet wird dies mit der dann umgeleiteten Anfahrt für die Kiesindustrie, einer direkten Verbindung von B8 und Autobahnauffahrt, sowie möglichen Ausweichrouten für den Hafen in Voerde und DeltaPort in Wesel. Konflikte sehen die Grünen insbesondere in den gemeinsamen Planungen zwischen der Gemeinde Hünxe und Dinslaken, weil die jeweiligen Bebauungspläne der angrenzenden Kommunen betroffen sind und sich im Kontext der Planungen zur Nordtangente und der zukünftigen Bedeutung der Hünxer Straße schon deutliche Differenzen gezeigt haben. Die Stellungnahme der Verwaltung wird zur nächsten Ratssitzung erwartet, doch klang es aus dem Rathaus so, dass ohne einvernehmliche Lösung, auch keine neue Straße kommen soll. 1999 war vor Ort eine Bürgerinitiative gegen den Ausbau der Auskiesungen erfolgreich. Daher solle der Rat das Protestpotential der Bürgerinnen und Bürger vor Ort nicht unterschätzen und alte Proteste nicht auf ein Neues provozieren. Die Grünen schlagen daher ein Bürgerforum vor, um von städtischer Seite auf die Betroffenen zuzugehen. Dort solle auch die Frage beantwortet werden, warum sich nicht an den Vorgaben des Regionalentwicklungsplanes „Ausbau vor Neubau“ gehalten werde. Im Besonderen empfehlen die Grünen den betroffenen Bürger*innen Einwendungen zu schreiben, um sich gegen die bisher zu wenig öffentlich diskutierten Neubaumaßnahmen zur Wehr zu setzen. Dabei ist wichtig, dass qualifizierte Einwendungen geschrieben werden müssen, die die persönliche Betroffenheit darstellen.