Am Freitag, den 25. April 2025 waren wir mit der MiniWald-Initiative in Essen und haben dort zwei im Frühjahr 2023 gepflanzte Miniwälder besucht.
Mit Frau Marks von Grün und Gruga haben wir uns zunächst den Miniwald am Haus-Berge-Park in Essen-Bochold angesehen. Auf dem Gelände einer ehemaligen Schule, die mittlerweile abgerissen wurde, ist auf knapp 300 qm ein erster Miniwald mit tatkräftiger Unterstützung der Schulkinder der Bergmühlenschule gepflanzt worden. Gemeinsam mit der Zukunftsinitiative Klima.Werk der Emschergenossenschaft, der TU Dortmund, der Uni Duisburg-Essen und dem Quartiersmanagement ist das Projekt mit Fördermitteln umgesetzt worden. Die Gesamtkosten inkl. 1000 Pflanzen, umlaufendem Staketenzaun und 2 Jahren bedarfsorientierter Bewässerung gab Frau Marks mit ca. € 25.000 an.
Anders als im tiny forest-Konzept von Akira Miyawaki wurde der vorhandene Boden lediglich gefräst und aufgelockert. Auf die Zugabe eines speziellen wachstumsfördernden Substrats in den dort eher nährstoffarmen, kargen und z.T. bauschuttbelasteten Untergrund wurde verzichtet, um Erkenntnisse darüber zu gewinnen, welche Baumarten die vorhandenen Bedingungen tolerieren. Nach der Bepflanzung wurde lediglich eine ca. 30 cm dicke Strohschicht aufgetragen, um das Wachstum von Beikraut von Beginn an einzudämmen.
Im Zentrum des kleinen Waldes, der in der angrenzenden Nachbarschaft sehr beliebt ist, wurden 3 einheimische Bäume pro Quadratmeter gepflanzt. Nach außen hin gibt es eine Strauch- und Staudenbepflanzung sowie in Zaunnähe eine “Naschzone”, in der Johannisbeeren und Obstbäume angesiedelt wurden, die von den Anwohnenden beerntet werden können. Durch die positive Resonanz in der Bevölkerung kam es bisher weder zu einer Vermüllung des Geländes noch zu Vandalismus. Zwischen dichter Wohnbebauung ist damit ein Ort geschaffen worden, mit dem die Menschen sich identifizieren, die verbesserte Aufenthaltsqualität durch aufgestellte Bänke und die bereits nach gut 2 Jahren verbesserte Artenvielfalt vor Ort durch Vögel, Schmetterlinge, Bienen etc. wertschätzen.
Der zweite Miniwald ist an der Kapitelwiese im Essener Stadtteil Stoppenberg entstanden. Nach gleichem Konzept wurde dort, in unmittelbarer Nachbarschaft zu einer Grundschule, ein Miniwald von knapp 400 qm gepflanzt. Die Pflanzaktion wurde dort von der eabg, der Essener Arbeit Beschäftigungsgesellschaft, ebenfalls mit Fördermitteln umgesetzt. Aufgrund der günstigeren Bodenbedingungen ist der dortige Miniwald, der auf einer ökologisch armen und hitzeanfälligen Scherrasenfläche entstand, bereits deutlich höher als sein Partner-Miniwald in Essen-Bochold.
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