Verwaltung: „Kein Freibad-Verkauf“ 12. Mai 2016 In der Sondersitzung des Sportausschusses war der Ratssaal voll wie lange nicht mehr. Einziges Thema am Nachmittag war das Freibad Hiesfeld, zu welchem die grüne Ratsfraktion einen Prüfauftrag eingereicht hatte. Um den besonderen Umständen ausreichend Rechnung zu tragen wurde die „Fragestunde für Einwohner*innen“ nach hinten verschoben und die Sitzung nach dem Sachstandsbericht von Verwaltung und Dinslakener Bäder GmbH pausiert, um auf alle Fragen aus der Bevölkerung eingehen zu können. Diese Gelegenheit wurde insbesondere von Vertreter*innen des Freibadvereins und der Werbegemeinschaft Hiesfeld ausführlich genutzt. Die kritischen Nachfragen und Stellungnahmen wendeten sich dabei ebenso gegen die Informationspolitik der Verwaltung wie gegen die Gewichtung von Investitionsprojekten in unserer Stadt. Die Informationen zum Korrosionszustand der Filteranlage, der abgewendeten Einsturzgefahr des Beckens durch die Entleerung des Sandfilters, das Auslaufen einer Genehmigung durch das Gesundheitsamt Wesel ab 2018, die Grundwasser- und Bodenproblematik wie Absenkungen und die Störung des statischen Gleichgewichts durch eine geringe Tragfähigkeit des Untergrunds und einige weitere aufgeführte Mängel stellen die Zukunft des Freibads vor große Herausforderungen. Für die kurz-/ mittelfristige Wiederinbetriebnahme des Bades stellte die Verwaltung die mögliche Nutzung einer „mobilen Filteranlage“ mit Kosten in Höhe von 235.000 € als Übergangslösung vor. Der Pachtvertrag der Stadt mit dinbad sieht in §4 (4) vor, dass nur bis zu einer Grenze von 40.000 € die Kosten für die Instandhaltung vom Pächter übernommen werden. Nun war also die Politik am Zug. Der Ausschuss kombinierte und beschloss einen mündlich gestellten Prüfauftrag der CDU-Fraktion mit den Vorschlägen aus der grünen Ratsfraktion, um alle möglichen Szenarien für Kosten, Einnahmen und mögliche Fördermittel bei einer ökologischen Umstrukturierung des Freibads durchzurechnen. Dabei soll ein Gesamtbedarf in Dinslaken berechnet und alle drei Badeanstalten unserer Stadt betrachtet werden. Die Verwaltung ließ allerdings wiederholt keinen Zweifel daran aufkommen, dass es beabsichtigt sein könnte die Fläche der Badeanlage nach Auslaufen des Pachtvertrages zu veräußern. Sowohl auf die Fragen aus der Bevölkerung, als auch nach Rückfrage aus dem Ausschuss, wie teuer denn das Grundstück wäre, wurde entschieden damit geantwortet, dass man sich mit dieser Option nicht beschäftigt habe oder beschäftigen werde. Der Antrag von Seiten der Linken als Sportauschuss eine Empfehlung an die nachfolgenden Ausschüsse zu geben und die mobile Filteranlage anzuschaffen wurde mit knapper Mehrheit abgelehnt, weil u.a. die SPD-Fraktion auf ihre anstehende Klausurtagung verwies und ohne vorherige Abstimmung nicht dafür stimmen mochte. Die Linke fürchtet, dass durch die vorgesehene Ratsfolge, sollte es keine Sondersitzungen geben, eine Eröffnung des Freibades erst in Richtung Juli / August möglich sei. Abschließend scheint es uns wichtig zu erwähnen, dass nach der Veranstaltung Optionen wie eine teilweise Öffnung der Anlage, des kleinen Beckens und der Parkwiese angeregt wurden und Solidaritätsveranstaltungen für das Freibad in Hiesfeld denkbar sind. Uns würde es freuen.