Persönliche Erklärung der Bürgermeisterkandidatin

Tagrid Yousef
Dr. Tagrid Yousef

„Ich bin Deutsche und Palästinenserin – und Beamtin dieser Stadt. Ich lebe seit meiner frühen Kindheit in Deutschland und bin eingebunden in unsere demokratische Gesellschaft – beruflich wie privat. Gerade angesichts meiner Herkunft ist mir der Einsatz gegen jede Form von Antisemitismus, antimuslimischen Rassismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit ein zentrales Anliegen.

Mein ganzes zivilgesellschaftliches Leben setze ich mich für ein Miteinander in der Gesellschaft und zwischen Communities ein. 

So habe ich als ausgebildete Moderatorin und Fortbildnerin mich zu diesen Themen immer wieder und unerlässlich eingesetzt, sei es in der Vorstandstätigkeit für die NS-Dokumentationsstelle Krefeld, die Stolpersteinverlegung für die Opfer des Holocaust in Krefeld oder meine jahrelange und enge Freundschaft zum ehemaligen Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde Krefeld. In Dinslaken habe ich eine Frauengruppe gegründet, die im Rahmen von Women Wage Peace (Israel) und Women of the Sun (Palästina) für Verständigung und Versöhnung einsteht.

Seit jeher trete ich dafür ein, dass der Staat Israel und das Existenzrecht Israels nicht in Frage gestellt wird. Ich habe mich direkt am 07. Oktober 2023 gegen den Anschlag der Hamas positioniert und es immer als das Grausamste beschrieben und verurteilt.

Gleichzeitig teile ich die deutliche Kritik von Menschenrechtsorganisationen und den Vereinten Nationen am Vorgehen der Regierung Netanjahu und äußere sie auch. 

Der aktuelle Nahostkonflikt lässt mich nicht kalt – wie Millionen Menschen weltweit. Es ist mein Herzensanliegen, dass das Leid auf beiden Seiten gesehen und reduziert wird und das Völkerrecht eingehalten wird. Für mich gilt: Terror und eine Verletzung des Völkerrechts sind niemals gerechtfertigt. Menschlichkeit, Empathie und Dialog sind die einzigen Wege in eine friedliche Zukunft.

Aufgrund meiner familiären Betroffenheit ist es mir in den Sozialen Netzwerken nicht jederzeit gelungen, auf eine differenzierte Rhetorik zu achten. Diese Kritik nehme ich sehr ernst. Ich werde dies reflektieren und bisherige Beiträge kritisch überprüfen. Mir ist es ein Anliegen, niemanden mit meinen Äußerungen zu verletzen.

Ich trete in Dinslaken an, weil ich gestalten, verbinden und Verantwortung übernehmen möchte. Als politische Kandidatin suche ich dabei die politische Verantwortung und setze dabei auf Transparenz, Respekt und den offenen Diskurs. Lasst uns versuchen, wieder als Gesellschaft und in den Communities zusammenzufinden.“

Die Bürgermeisterkandidatin der GRÜNEN in Dinslaken bezieht mit dieser persönlichen Erklärung Stellung zu einem anonymen Schreiben, welches in den letzten Tagen postalisch verbreitet wurde. Abschließend halten die GRÜNEN in Dinslaken fest, dass sich zu keiner Zeit, weder vom Ortsverband oder der Bürgermeisterkandidatin für das Abhängen der israelischen Fahne eingesetzt wurde.

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