Gemeindehaus in Dinslaken diskutiert Wolfsgebiete in unserem Umkreis, 03.12.

Der Dinslakener Regisseur Adnan Köse sagt: „Wir sollten froh sein, wenn die Natur zurückkehrt.“ Zusammen mit der evangelischen Kirchengemeinde in Dinslaken hat er nun gemeinsam eine Veranstaltung zum Thema Wolf geplant.

Am Montag, dem 3. Dezember, findet um 19:00 Uhr im Gemeindehaus Duisburger Straße eine Podiumsdiskussion zu diesem Thema statt. Der Filmemacher Köse hat dazu Wolfsexpert*innen eingeladen: Angekündigt sind u.a. Eckhard Schwedhelm, der seit 40 Jahren das Verhalten der Wölfe studiert und sie fotografiert, sowie der Niederländer Jos de Bruin, der eine Auffangsstation für Wölfe und Wolfshybriden betreibt. Das Anliegen ist, Gegner *innen wie Befürworter*innen des Wolfsgebietes Schmermbeck auf breiter Ebene zu informieren, Ängste zu nehmen und Lösungsvorschläge zu diskutieren.

In Nordrhein-Westfalen konnte 2009 erstmals wieder ein Wolf nachgewiesen werden. Nachdem jahrelang nur einige Durchzügler*innen in NRW gesichtet wurden, geht das Landesumweltamt aufgrund genetischer Nachweise davon aus, dass im Verlauf des Jahres 2018 im Bereich Schermbeck (Kreis Wesel) ein weibliches Tier standorttreu geworden ist. Das Umweltministerium NRW hat in dem betreffenden Landschaftsraum mit Wirkung zum 01.10.2018 deshalb das erste nordrhein-westfälische „Wolfsgebiet“ ausgewiesen. Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) bestätigt den Wolfsnachweis im Bereich des Wolfgebietes Schermbeck: In Hünxe wurden am 19. September 2018 zwei tote Schafe gefunden. Das Senckenberg Forschungsinstitut konnte anhand von Speichelproben erneut den weiblichen Wolf mit der Kennung GW954f nachweisen. Jos de Bruin äußerte sich unter anderm in der Lokalzeit des WDR zu  dem erneuten Riss von 10 Hirschkühen (Gatterwild) bei Dinslaken Ende Oktober. Er sagt „Wölfe sind intelligente Tiere und durch die vielen Risse hat unsere Wölfin gelernt, dass Nutztiere leichte Beute sind. Es wird immer schwieriger ihr diese „Jagdtechnik“ abzugewöhnen“. Er empfahl, dringend den Herdenschutz zu verbessern, denn aus seiner Sicht würde damit zu zögerlich umgegangen.

Die betroffenen Schafhalter wurden über die aktuellen Ergebnisse informiert. Sie können über die „Förderrichtlinie Wolf“ des Umweltministeriums eine Entschädigung für die gerissenen Tiere sowie angefallene Tierarztkosten erhalten. Die aktuelle Förderrichtlinie Wolf ist Teil des nordrhein-westfälischen Wolfmanagements und sieht Entschädigungsleistungen für gerissene Nutztiere vor, sofern ein Wolfsnachweis erfolgt ist. Die Halter von Schafen, Ziegen und Gehegewild im Wolfsgebiet Schermbeck können Förderanträge zum Herdenschutz über die Förderrichtlinien Wolf des Umweltministeriums stellen. Weitergehende Informationen sind im Wolfsportal des LANUV zu finden.

 

Mehr Informationen des BUND zum Wolf finden Sie unter:

https://www.bund.net/tiere-pflanzen/tiere/saeugetiere/wolf/