Quo vadis Wolf? 13. November 2018 Die Grünen in Dinslaken veröffentlichen die Pressemitteilung der BUND Kreisgruppe Wesel: „In unserer Kreisgruppe haben wir uns intensiv mit der Rückkehr des Wolfes an den Niederrhein beschäftigt, außerdem stehen wir in ständigem Austausch mit der AG Wolf des BUND-Landesverbands“, berichtet Angelika Eckel von der BUND-Kreisgruppe Wesel: „Nachdem vor zwei Jahren in der Dingdener Heide zum ersten Mal ein sog. Wanderwolf durchgezogen ist, hätten wir nicht erwartet, dass sich bereits zwei Jahre später eine Wölfin im Gebiet südlich der Lippe niederlässt.“ Alle Mitglieder der Kreisgruppe können verstehen, dass der Wolf von Nutztierhaltern nicht willkom-men geheißen wird. Er, bzw. sie, macht ihnen seit dem Frühjahr das Leben schwer und sorgt für bit-tere Momente, wenn ein Halter zur Weide kommt und seine Schafe vom Wolf gerissen vorfindet. Wie es Huber Weiger Vorsitzender vom Bundesverband des BUND in einer Presseerklärung vom 19.10.2018 jedoch formuliert: „Die Koexistenz von Wolf und Weidewirtschaft ist machbar, wenn der politische Rahmen stimmt.“ „Deshalb ist es dringend geboten, nun die Ausbreitung des Wolfes mit effektiven Maßnahmen zu begleiten, die das Zusammenleben von Mensch und Wolf erleichtern und zur Konfliktminimierung beitragen.“ ergänzt Günther Rinke von der BUND-Kreisgruppe in Wesel. Gefragt ist schnelles, konsequentes Handeln: Der Wolf ist ein lernfähiges Tier und so ist es nicht verwunderlich, dass die Wölfin GW954f immer wieder Übergriffe auf Weidetiere unternimmt. Sie hat gelernt, dass es eine leichte Möglichkeit ist, Beute zu machen, viel erfolgreicher als hinter Rehen im Wald herzulaufen. Auf der anderen Seite haben wir es zugelassen, dass die Wölfin diese Erfahrungen machen konnte. „Im Wolfsschutz und –management ist dringend zu empfehlen, vorausschauend zu agieren, statt ausschließlich situationsbezogen zu reagieren.“, so Kluth, Reinhardt vom Wildbiologischen Büro LU-PUS (siehe unten). Nutztierhalter nicht allein lassen: In Regionen, in denen Wölfe neu heimisch werden, müssen Weidetiere schnellstmöglich geschützt werden. Bei der Umsetzung von Maßnahmen zum Schutz ihrer Tiere sind Weidetierhalter, hier zu-nächst mal im besonderen Maße von Schafen, Ziegen und Gatterwild, weit umfassender zu unter-stützen, als dies der Wolfsmanagementplan vorsieht. Fördergelder rückwirkend auszahlen: Es kann nicht sein, dass erst nach der Bewilligung des Förderantrages mit dem Bau von Zäunen begonnen werden darf. Stattdessen muss eine Möglichkeit gefunden werden, bereits erbrachte Schutzmaßnahmen nachträglich zu entschädigen. Vom Verhalten eines Wolfes her gedacht, hat ein Halter, der sich um den sofortigen Schutz seiner Tiere kümmert, alles richtig gemacht und darf dafür nicht bestraft werden. Der Wolfsmanagementplan verlangt aber – um den staatlichen Förderrichtli-nien Genüge zu tun – , dass die Tiere solange ungeschützt auf der Weide stehen, bis der Antrag bewil-ligt wurde und lädt den Wolf weiterhin zu einer einfach zu erreichenden Mahlzeit ein. Eine solche Regelung ist kontraproduktiv. Tatkräftige Hilfe beim Errichten der Zäune: Die extensive Bewirtschaftung von Flächen muss unterstützt werden, leistet sie doch einen wertvollen Beitrag zur Erhaltung einer artenreichen Kulturlandschaft im Gegensatz zu den landwirtschaftli-chen Flächen, die konventionell bewirtschaftet werden. Das Errichten von wolfssicheren Zäunen ist schwere Arbeit, da sie fest im Boden verankert werden müssen. Darüber hinaus müssen die Zäune streng genommen täglich kontrolliert werden. Bei dieser Arbeit werden die Schafhalter ebenfalls allein gelassen. Deshalb fordern wir die Übernahme der Finanzierung dieses zusätzlichen Arbeitsaufwandes durch die Allgemeinheit. Wolf zurück – Natur intakt? Zum Abschluss sei noch darauf hingewiesen, dass die Rückkehr des Wolfes nichts über die Intaktheit der Natur aussagt. Wölfe kommen sehr gut im ländlichen Siedlungsraum zurecht. Sie benötigen genügend Nahrung und Rückzugsgebiete. Dass unsere Natur keinesfalls in Ordnung ist, beweisen Insektensterben, der dramatische Rückgang vieler Vogelarten und die nicht mehr bestreitbare Klimaerwärmung mit ihren Folgen. Kontakt: Angelika Eckel: 0281-56961, mobil: 0176 644 29 300 Günther Rinke: 02064-53543