Entsorgung von Ölpellets auf der Deponie Nottenkämper? 29. Juni 2017 Erneuter Umweltskandal in Gahlen. Wie sich die Bilder gleichen: Im Jahr 2001 sahen sich die Gahlener Bürger durch erhebliche Geruchsbelästigung beeinträchtigt. Ursache war die ungenehmigte Ablagerung von 13.000 t mineralölhaltigem Boden bei der Firma Nottenkämper. Der Kreis sah damals von einer Ordnungsverfügung ab, um das Verfahren nicht noch vor Gericht austragen zu müssen und damit die ordnungsgemäße Entsorgung zu verzögern. Trotzdem dauerte es geraume Zeit bis die Firma Nottenkämper das Material entfernte. Ulrike Trick, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen im Kreistag Wesel, ist empört: „Jetzt geht es wieder um die Entsorgung von mineralölhaltigem Material. Diesmal wurden 30.000 t Ölpellets mit zugelassenem Material vermischt, gleich untergearbeitet und einplaniert. Und alles angeblich ohne Wissen der Firma Nottenkämper. Der Geschäftsführer erklärt seine Firma gar zum Opfer krimineller Machenschaften.“ Das Ganze sei letzlich das Ergebnis von unzureichenden Eingangskontrollen, die der Gesetzgeber zulässt, weil es sich beim Mühlenberg um eine Abgrabung und nicht um eine Deponie handelt. Trick: „Selbstverständlich ist der Betreiber der Verfüllung auch für die korrekte Deklarierung des Verfüllmaterials verantwortlich. Dieser Verantwortung wurde die Firma Nottenkämper nicht gerecht.“ Der eigentliche Skandal, so Trick weiter, sei aber die Frage, wie oft schon solche falschen Einlagerungen stattgefunden haben: „Die Geschäftsführerin des Naturpark Hohe Mark wünscht sich eine Erhöhung der Abgrabung Mühlenberg. Man fragt sich, was die Touristen dann außer Ölpellets noch unter ihren Füßen haben.“ Solche unrechtmäßigen Ablagerungen mit gefährlichen Inhaltsstoffen gefährdeten die Gesundheit der Bürger, denn sie könnten eine Verunreinigung des Grundwassers bewirken. Nicht umsonst gebe es für gefährliche Stoffe Sonderabfalldeponien mit gründlichen Eingangskontrollen. Aber hier sei die Entsorgung auch teurer. Ulrike Trick verweist hier auf einen weiteren brisanten Punkt: „Wer übernimmt die Kosten für Maßnahmen, die ggf. im Zusammenhang mit Folgewirkungen und Sanierungsmaßnahmen entstehen? Und kann sichergestellt werden, dass nicht der Kreis Wesel – wie im Fall des Altöl-Lagers bei einer ehemaligen Gärtnerei in Xanten – die Kosten der ggf. notwendigen Sanierung und Entsorgung übernehmen muss? Die Grüne Kreistagsfraktion hat zu dieser Thematik eine Anfrage eingebracht, um die Hintergründe dieses Umweltskandals aufzuhellen. Ulrike Trick geht fest davon aus, dass die Verwaltung zu diesem aktuell bekannt gewordenen Skandal einen Bericht im Umweltausschuss des Kreises am 28. Juni gibt und schon einen Großteil der Fragen der Grünen Fraktion beantworten kann.